Vorzeit,Antike und Mittelalter


9. Jhd.

und

früher

Das Auffinden eines Feuersteinmessers in einer Sandgrube und die Entdeckung eines Urnengrabs römischen Ursprungs, ferner (1896) eine 1,50 m hohe Säule aus Sandstein mit Kapitell und Rundstab und der steinerne Kopf eines älteren Mannes mit bekränztem Haar, die Bruchstücke eines in Stein gehauenen Beins und eines Arms, ein Schalenstein u. a. m. verweisen bereits auf eine Besiedlung auf dem Ortsbann Dudweiler in der keltisch‑römischen und fränkischen Zeit.

700‑500

v. Chr.

Funde im Bereich der jetzigen Gemeinde Dudweiler weisen darauf hin, dass deren Gebiet von keltischen Volksstämmen besiedelt war.

58 ‑ 30

v. Chr.

Erste römische Besiedlungen nach Ausdehnung des Römischen Reiches durch Cäsar bis zum Rhein

(um 50 v. Chr.).

Anhaltspunkte für das Vorhandensein einer römischen „villa rustica“ auf dem Büchel; Funde beim Bau des Wasserwerks in der Saarbrücker Straße am „Hermesbrunnen“ und an anderen Orten in Dudweiler.

Literatur:

Schabert/Krajewski, Vom Dorfteich zum „Alten Markt“ in Dudweiler, DGW, 2006, Band 9, S. 14 f.

Kügler, Spuren der Dudweiler Vergangenheit, DGW, 2008, Band 10, S. 76

486

Der fränkische König Chlodwig (Chlodewech = Ludwig, frz. Clovis) bekennt sich nach der Schlacht von Soissons zum Christentum. In der Folge gelingt die Festigung des Fränkischen Reiches mit Unterstützung der Römisch-katholischen Kirche.

um 500

Fränkische Landnahme auch im Bereich der mittleren Saar, die sich spätestens im 7. Jahrhundert auch auf Gebiete des heutigen Saarlandes mit für die Landwirtschaft weniger ergiebigen Böden, zu denen auch Dudweiler gehört, ausdehnt („Weiler“-Orte).

925

Der deutsche König Heinrich I. sichert die Westgrenze des aus der Teilung des Karolingischen Reiches hervorgegangenen ostfränkischen Reiches durch den Erwerb Lothringens, zu dem auch das Land an der mittleren Saar zählt.

11.05.977

Der Name Dudweiler wird erstmalig in einer Urkunde von Kaiser Otto II. erwähnt, der in Diedenhofen dem Nonnenkloster St. Peter in Metz seine Besitzungen bestätigte; unter diesen befand sich auch die Kapelle in Duodonisvillare.

Literatur:

Ruppersberg, 1923, S. 12 f.

Jäschke, Kirchengründung und Lothringische Klosterreform – Dudweilers erste Erwähnung 977, in Dud. 977-1977, S. 132 ff.

Kügler, Der Alte Turm und seine Aussage, DGW, Band 9, 2006, S. 21 ff.

Schon, Wo ein Wille - ist ein Denkmal - Die Geschichte der Dudweiler Stahlskulpturen, 2002, S. 13 f.; Wiedergabe einer Ausarbeitung von Prof. Dr. W. Haubrichs, Universität des Saarlandes, zur Entstehung des Ortsnamens Dudweiler aus dem Jahre 1992

993

Kaiser Otto III. wiederholt die Bestätigung, dass in Duodonisvillare eine Kapelle des Normenklosters St. Peter in Metz vorhanden ist.

1200

Folmar Abegheis wird in Dudweiler mit Gütern belehnt; danach die Herren von Kirkel, von Alben, von Altdorf genannt Wollschläger, von Eiweiler, von Kellenbach, von Forbach, von Bebensheim und Kern von Siersburg.

1262

Erwähnung des „Pfarrer von Dudweiler Johannes, den man nennt Verculo“ in den Regesten des Klosters Wörschweiler.

spätestens

 14. Jhd.

Bau der zum Alten Turm gehörenden ersten bekannten Kirche in Dudweiler.

Literatur:

Kügler, Der Alte Turm und seine Aussage, DGW, Band 9, 2006, S. 21 ff.

1316

Das Grafenhaus von Saarbrücken verpachtet eine Mühle in Dudweiler.

Ritter Reiner Rodeborn bestätigt, dass er in Dudweiler Güter von dem Grafen von Saarbrücken zu Lehen hat.

Vermählung der Tochter des Grafen, Katharina, mit dem Ritter Repper; die Mühle des Grafen wurde als Mitgift übergeben.

1332

Dudweiler wird erstmals als eigene (Metzer) Pfarrei genannt.

1346

Die Ritter Johann von Saarbrücken und sein Bruder Mersilis übergeben die in Dudweiler gezahlten 5 Schillinge, Metziger Pfennige, an das Kloster Wadgassen für eine Seelenmesse.

1348

Die Mühle in Dudweiler wird als Lehngut von den Edelknechten Eberhard und Johann Reppert erweitert.

1357

Dudweiler gehört als selbstständige Pfarrei dem Archipresbyteriat St. Arnual an.

1369

Die Frau des Konrad Repper, Mathilde von Saarbrücken, besitzt in Dudweiler einen Hof, den sie der Kirche St. Arnual schenkte.

15. Jhd.

Dudweiler (wohl nur ein Teil der Einwohner von Dudweiler) gehört zum Hochgericht im Köllertal.

1415

Hansemann Scholliquini, Kirchherr.

1420

Hensel Bretsch von Bebelsheim und seine Hausfrau Grete verpfänden in Dudweiler mit Zustimmung des Grafen Philipp I. ihre Güter und Rechte in Dudweiler.

1435

Saarbrücker Lehnsleute in Dudweiler erhalten von dem gräflichen Haus das Gut von Heinrich Yweiler.

1426

Konrad, Kirchherr zu Dudweiler.

1443

Gerhard Kern von Siersburg und dessen Hausfrau Grete, die Witwe des Hensel Bretsch, verpfänden ihren Anteil an Neunkirchen und Dudweiler um 160 Gulden an Niklas von Alzei.

1454

Gerhard Kern von Siersburg und sein Sohn Johann verkaufen alle ihre Renten zu Saarbrücken, Dudweiler und Sulzbach an das Stift St. Arnual.

1460

Der "Schwarze Herzog" von Pfalz‑Zweibrücken fällt in das Saarbrücker Land ein und dringt bis Dudweiler und Scheidt vor. Es werden viele Brände gelegt und das Vieh weggetrieben.