1713
Die Landstraße von Dudweiler nach Ottweiler wird für den Postkutschenbetrieb ausgebaut
1714
Pfarrer Christian Ludwig Barthels tritt die seit Jahrzehnten vakante Stelle als evangelischer (lutherischer) Pfarrer, der auch für Scheidt zuständig ist, an.
Pfarrbuch Barthels, Hrg. DGW, 2009
Ballas, Aus dem Pfarrbruch des Pfarrers Barthel, DGW, Band 8, S. 130
1714
Erste Nachricht von einem Schulhaus in Dudweiler. Das heutige Haus “Schöpflin“ (jetzt: Sämann; neben der heutigen Turmschule) wird erbaut.
1718
Baubeginn der Eisenschmelze in Jägersfreude.
1728
In Dudweiler bestehen zwei Alaunhütten, die jährlich über 600 Zentner Alaun liefern. Der Alaun wird für die Herstellung von Farben und Salmiak benutzt.
Ruth, Die Alaungewinnung am Brennenden Berg, DGW, Band 5, 1998, S. 7
Zimmer, Die Sudstraße in Dudweiler - Ein Spiegelbild unserer Bergbaugeschichte, DGW, Band 11, 2010, S. 68, 71
1730
Das Gradierwerk und das Sudhaus werden wegen der geringen Wasserkraft des Sulzbachs von Sulzbach nach Dudweiler verlegt. Die neue Anlage zur Salzgewinnung wurde im Jahr 1732 fertig gestellt.
Jüngst, Nassau-Saarbrücker Salzgewinnung im Sulzbachtal - Sulzbach 1549-1736 – Dudweiler 1730-1736, Sulzbach 1996
Jüngst, Neues zur Salzgewinnung in Dudweiler 1730-1736, DGW, Band 13, S. 38
1730
Dudweiler besitzt die meisten Gruben der Grafschaft.[1]
[1] Ruth, Befahrungsberichte der frühen Dudweiler Gruben, DGW, Band 3, 1994, S. 21
1730
Die Gemeinde Dudweiler fordert unter Berufung auf ihr altes Recht sowie auf ihren Kohlengräberzunftbrief die uneingeschränkte Kohlenförderung.
1733 – 1736
Der Polnische Erbfolgekrieg bringt wiederholte Truppendurchzüge durch Nassau-Saarbrücken.
Vgl. hierzu Pfarrbuch Barthels, a.a.O., S. 153 ff
1734
Der Bann von Dudweiler wird mit 2.514 Morgen gemessen. Hiervon erhielt der Pfarrer 37 Morgen an Pfarrwittum.
April 1734
Truppendurchzüge im Zusammenhang mit dem polnischen Erbfolgekrieg
Mai 1734
Dudweiler Bürger müssen Schanzarbeiten für die Franzosen in Weißenburg und Philippsburg als Gegenleistung für den französischen Schutz für die Grafschaft leisten.
1735
Salzdirektor Todesco nimmt seinen Abschied, und das Salzgebäude wird öffentlich versteigert. Die Gemeinde steigert das Herrenhaus mit den Stallungen und Holzschuppen, das Repetierhaus und die Salzhäuser für 1000 Taler. Zu einer Übernahme kam es jedoch nicht, da die Gemeinde diesen Betrag nicht bezahlen konnte.
28.10.1738
Erweiterung der Kirche in Dudweiler durch den Anbau eines größeren Kirchenschiffes. Danach erfolgte eine feierliche Einweihung.
Pfarrbuch Barthels, S. 169 ff.
Schabert, Neue Betrachtungen über die alte evangelische Kirche in Dudweiler von 1738, DGW, Band 8, 2004, S. 121
um 1741
Aus den Gemeinden Duttweiler, Sulzbach und Fischbach wird die "Maierei Duttweiler" in der Grafschaft Nassau-Saarbrücken gebildet.[1]
[1] Arend, Duttweiler – Doutweiler – Dudweiler - Von der fürstlichen Meierei über die französische Mairie zur ..., DGW, Band 6, 2000, S. 8
1741
Die Straße von Dudweiler nach Saarbrücken wird durch Fronarbeit als Landstraße hergestellt. Die Verbindung von Dudweiler nach Saarbrücken, die bis zu diesem Zeitpunkt durch den St. Johanner Wald geführt wurde, führt jetzt durch das Sulzbachtal.
1741
Die Bewohner von Dudweiler wenden sich an den Fürsten Wilhelm Heinrich, um die Rückgabe der ihnen entzogenen Rodbüsche, die Ermäßigung des Kohlenzinses und die Nichtansiedlung der Arbeiter von den Schmelzhütten, da der Boden für den eigenen Lebensunterhalt zu wenig abwarf, zu erreichen. Das Gesuch wird abgelehnt.
1745
Der Schulmeister von Dudweiler erhält jährlich 76 Gulden und 15 Albus.
1745
In Dudweiler leben 26 lutherische, 3 reformierte und 7 katholische Familien – insgesamt also etwa 300 bis 350 Personen. Der lutherische Pfarrer ist auch für die Seelsorge der reformierten Familien zuständig und versorgt auch Scheidt. Die Katholiken gehören zu St. Johann.
Pfarrbuch Barthels, S. 89 ff.
Wahl, Der mühsame Weg der katholischen Christen in Jägersfreude bis hin zur eigenen Pfarrei, DGW, Band 10, 2008, S. 37
Ballas, Die evangelische Kirchengemeinde Scheidt 1600 bis 1900, DGW, Band 10, 2008, S. 48
1751
Alle Kohlengruben in der Gemeinde gehen in herrschaftlichen Besitz über.
1754
Das nicht genehmigte Anschlagen einer Grube und der Kohlenverkauf werden mit einer Strafe von 1000 Talern belegt.
1756
Zu der evangelischen Kirchengemeinde gehören außer Dudweiler die Dörfer, Sulzbach, Scheidt, Friedrichsthal, ferner, die neue Schmelz bei Fischbach, Neuhaus und Hinterfeld (Hühnerfeld).
1756
Eine „Wehr zur Abhilfe bei Feuersnot“ in Dudweiler wird erstmalig erwähnt.
Paul/Schwarz, Freiwillige Feuerwehr Dudweiler, Band 9 DGW, 2006, S. 81
1762
Bau eines fürstlichen Hofguts (später Jagdhaus „Ludwigsfreude“ bzw. „Nassauer Hof“) durch Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken. Es wurde vermutlich gebaut nach den Richtlinien und Plänen des Barockbaumeisters Friedrich Joachim Stengel.
Sauer, Denkmal: Nassauer Hof, Band 14 DGW, 2016, S. 140
1763
Beschwerde über das unzulässige Weiden fremder Schafherden auf dem Dudweiler Bann.
1765
Anweisung des Fürsten, die Steinkohlen auch zur Erwärmung der Stuben und Behältnisse zu benutzen.
1765
Bau eines neuen Alaunwerks durch Fürst Wilhelm Heinrich mit einem Kostenaufwand von 21.000 Gulden.
1766
Bewilligung von Hausbrand für die Untertanen und Einführung der heute noch bekannten Berechtigungskohlen für Bergleute.
1766
Erster Bericht über Kohlengewinnung in Jägersfreude.
04.12.1766
Das Dorf Dudweiler begrüßt die junge Gemahlin des Erbprinzen Ludwig, die Prinzessin Wilhelmine von Schwarzburg Rudolstadt, auf der Straße von Dudweiler nach Sulzbach. In Dudweiler heißt der Berginspektor Engelke mit fünfzig festlich gekleideten Bergleuten, die mit ihren Musikinstrumenten Bergmusik zum Besten gaben, das junge Prinzenpaar willkommen. Dies war die Geburtsstunde der Bergmannskapellen im Saarland.
Ruppersberg, 1923, S. 53
1769
Hofkammerrat Heuss schreibt: "Der Dudweiler Bann ist unstreitig die gesegnetste Gegend des Landes an Steinkohlen."
1769
Dudweiler ist Sitz der obersten Bergbehörde des Fürstlich‑Nassau‑Saarbrücker Bergamts.
27.06. – 29.06.1770
Goethe bereist die Gegend von Saarbrücken bis Neunkirchen, besucht dabei die reichen Dudweiler Steinkohlengruben, Eisen und Alaunwerke und besichtigt das Naturschauspiel des "Brennenden Berges".
Goethe, 10. Buch – Dichtung und Wahrheit.
Goethe am Brennenden Berg - Zeichnung unbekannter Künstler
1770
Die Landgrube am Brennenden Berg ist mit einer Fördermenge von 1650 Fuder jährlich die ergiebigste Grube.
1771
Der Meier und der Büttel von Dudweiler erhalten jährlich von der Herrschaft 100 bzw. 25 Gulden. Der Altmeier Kohl bezieht 60 Gulden Ruhegehalt.
1776
Anlegen eines herrschaftlichen Gestüts hinter dem fürstlichen Jagdschloss.
Arend, Duttweiler – Douttweiler – Dudweiler, Band 6 DGW, 2000, S. 8
1777
Dudweiler gewinnt einen Prozess gegen das Stift St. Arnual über Weiderechte in der Gemeinde. Das Urteil wird von der Juristischen Fakultät der Universität Marburg 1779 bestätigt.
1777
Übernahme des Jägersfreuder Hammers (Platinenhammer oder Blechhammer) durch die Familie Gouvy.
Ballas, Als die Gouvys den Jägersfreuder Hammer erwarben, DGW, Band 10, 2008, S. 5
1780
Repressalien gegenüber der Dudweiler Bevölkerung durch Fürst Ludwig, weil der Prozess von 1777 für ihn verloren ging.
1783
Fürst Ludwig erlässt eine Schulordnung, wonach die Kinder vom 7. bis 12. Lebensjahr zum Schulbesuch verpflichtet werden.
12.06.1785
Erlass der fürstlichen Regierung, der es den Dudweiler Wirten untersagt, den Dudweiler Untertanen Wein, Bier oder Branntwein zu verabreichen (das Verbot wird nach 14 Tagen wieder aufgehoben).
1786
Die Bewohner von Dudweiler haben den Status von Gemeindeleuten oder Hintersassen. Die Gemeindeleute haben Stimmrecht in der Gemeindeversammlung. Die Hintersassen bezahlen eine jährliche Abgabe, die sich nach dem Einkommen richtete.
1786
Bau eines Schulhauses (später ev. Schwesternheim) in Dudweiler. Saarbrücker Str. 291, Ecke Kirchgässchen.
Saam, Mitteilungen über die in Dudweiler tätigen Lehrer, Band 1 DGW, S. 38
1789
Beschwerden der Dudweiler Bevölkerung gegen die fürstliche Regierung wegen allzu großer Abgaben und persönlicher Verpflichtungen.
1790
Die Gemeinde Dudweiler klagt mit Erfolg gegen die Ausübung des Weiderechts durch die Arbeiter der Fischbacher Schmelze.
1792
Dudweiler gerät unter französische Verwaltung (1792‑1815). Zur Mairie Duttweiler gehören Duttweiler, Fischbach, Neuhaus, Jägersfreude, Sulzbach, Neuweiler, Scheidt, Scheidterberg, Rentrisch, Goffontaine (Stahlhammer) und Eschberg (Canton St. Arnual im Departement Sarre).
Arend, Duttweiler– Doutweiler –Dudweiler - Von der fürstl. Meierei über die franz. Mairie zur preuß. Gemeinde, DGW, Band 6, 2000, S. 8
1793
Das preußische Armeekorps von Knobelsdorff (darunter Oberst Blücher mit dem Roten Husarenregiment), macht Quartier in Dudweiler (1. Koalitionskrieg gegen Frankreich 1792 - 1795). Nach mehrwöchigem Aufenthalt zogen sich die alliierten Streitkräfte in die Pfalz zurück. Danach besetzten französische Truppen erneut Dudweiler und plünderten das Dorf. Es wurde erzählt, dass dem Pfarrer, der sich nicht entschließen konnte, seine Gemeinde zu verlassen, die Schuhe von den Füßen und der Trauring vom Finger gezogen wurde.
Ruppersberg, 1923, S. 58
20.01.1793
Fürst Ludwig erlässt ein Dekret in dem die Leibeigenschaft für sämtliche Untertanen seines Landes aufgehoben wird.
Arend, Duttweiler – Douttweiler – Dudweiler, Band 6 DGW, 2000, S. 8
26.05.1794
Preußische Husaren kommen wieder nach Dudweiler und vertreiben die Franzosen.
Ruppersberg, 1923, S. 58
1795
Nach dem Friedensschluss von Basel zwischen Preußen und Frankreich bleibt Dudweiler mit anderen Gemeinden in Besitz des französischen Staates.
1797
Die französische Regierung verpachtet die Kohlengruben der Saargegend, darunter auch die Dudweiler Gruben, für 71.000 Franken an die Gesellschaft Equer in Paris.
1797
Gründung der Knappschaftskasse für erkrankte Bergleute. Die Kasse unterstützte nicht nur die erkrankten Genossen, sondern auch Invaliden, Witwen und Waisen.