St. Marien, Herrensohr

Herrensohr wurde 1856 gegründet. Anfangs mussten die Herrensohrer Katholiken nach Dudweiler gehen, wenn sie die Heilige Messe feiern wollten. Da die Einwohnerzahl stetig anstieg, entschloss man sich, eine eigene Kirche zu bauen. Dazu gründete der Dudweiler Pfarrer Oesterling im Jahre 1893 einen Kirchbauverein, der über 600 Mitglieder hatte. Der Verein erwarb 1898 für 6.600 Mark das Grundstück am Ende der Karlstraße. Die veranschlagten Kosten für den Kirchenbau beliefen sich auf ca. 80.000 Mark. Diesen Betrag konnte der Kirchbauverein jedoch nicht aufbringen. Deshalb entschied man sich dazu, den ursprünglichen Plan fallen zu lassen und eine geräumige Notkirche zu bauen.

 

Die Grundsteinlegung dazu fand am 5. Mai 1901 durch Pastor Porten, dem Nachfolger von Pastor Oesterling, statt. Das aus Fachwerk und Backsteinen errichtete Kirchengebäude wurde von Dudweiler Baufirmen für 22.000 Mark gebaut. Schutzpatronin war die „Schmerzhafte Mutter“. Die Einsegnung erfolgte am 15. Dezember 1901. Im Jahre 1906 wurde neben der Kirche ein Pfarrhaus errichtet.

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Kath. Notkirche Herrensohr

 

Im Jahre 1933 beschließt der Kirchenvorstand den Neubau einer Kirche, da die bisherige für die inzwischen 4.500 Katholiken Herrensohrs, zu klein wurde. 1934 wurde mit den Bauarbeiten, unter Leitung der Architekten Anton Falkaowsky und Hugo Becker aus Mainz, begonnen. Am 13. Dezember 1936 wurde die erste heilige Messe gefeiert. Am 9. Mai 1938 wurde die Kirche durch den Weihbischof Fuchs aus Trier konsekriert.

 

Am 16. Juli 1944 wurde das Kirchengebäude durch Fliegerbomben zu 85 Prozent zerstört. Nur der Tabernakel mit dem Allerheiligsten blieb, wie durch ein Wunder, fast unversehrt.

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zerstörte Kirche St. Marien, Herrensohr

 

Am 29. Mai 1949 begann man mit dem Wiederaufbau und konnte an Weihnachten 1950 wieder die erste Heilige Messe feiern. Die festliche Einweihung erfolgte am 30. Sept. 1951 durch Weihbischof Dr. Bernhard Stein. Die neu angeschaffte Orgel mit 21 Registern wurde von den Gebr. Späth aus Ennetach-Mengen gebaut, und am 14. Dez. 1952 eingeweiht.

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Kirche St. Marien mit Pfarrhaus

 

Am 21. Febr. 1954 wurden die drei neuen Glocken, der Firma Causard aus Colmar eingeweiht.

 

Wie viele Häuser in Herrensohr war auch die Kirche von Grubenschäden betroffen. Deshalb erfolgte 1968 eine umfangreiche Renovierung des Innenraumes.

 

Am 1. März 1972 verstarb Wilhelm Kehr, der langjährige Pastor von Herrensohr, der inzwischen Ehrenbürger von Dudweiler geworden war. Er wurde am 06. März in „seiner“ Kirche beigesetzt.

Bildmitte Pastor Wilhelm Kehr
Bildmitte Pastor Wilhelm Kehr
Grabplatte von Pastor Wilhelm Kehr
Grabplatte von Pastor Wilhelm Kehr

 

Eine notwendig gewordene Außenrenovierung wurde im Jahre 1987 vorgenommen. Zwei Jahre später wurde dann auch der Innenbereich teilweise renoviert. 1991 hat man dann die Renovierung des Innenraumes abgeschlossen.

Bildergalerie St. Marien, Herrensohr

Kirchenfenster St. Marien, Herrensohr

 

 

Quelle:

Alle Angaben stammen aus dem Buch „150 Jahre Herrensohr“ von Dieter Hartwich

Fotos:

s/w - Archiv der Dudweiler Geschichtswerkstatt

bunt - Reinhard Jakobs