1900
Die Dudweiler Eisenbauanstalt (heute Firma Leffer) wird gegründet und siedelt sich im Tierbachtal an.
Wagner, Die Geschichte der Dudweiler Firma Stahl- und Apparatebau Hans Leffer GmbH & Co KG“, DGW, Band 14, 2016, S. 5
1900
Zur Jahreswende hat Dudweiler 16.320 Einwohner.
1900
Bau des Gebäudes Provinzialstraße 199 (heute Saarbrücker Str. 235) durch den Kaufmann Hanau, der dort ein Warenhaus betreibt. In der Folgezeit waren verschiedene Geschäfte in dem Gebäude. Heute befindet sich dort die „Apotheke Klein Am Markt“
Meier, Markante Häuser in der Saarbrücker Straße – Teil 2, Band 3 DGW, 1994, S. 57
1900
Im Jahre 1900 wurde auch im Ortsteil Jägersfreude eine Freiwillige Feuerwehr (Löschzug IV der Feuerwehr Dudweiler) gegründet. Die Feuerlöschgeräte waren bis nach dem 2. Weltkrieg in dem Toilettengebäude an der Bismarckschule (später Mozartschule) untergebracht.
25.08.1900
Der Turn- und Spielclub Dudweiler wird gegründet (später erfolgte eine Vereinigung mit dem ATVD).
Schabert, Dudweiler Vereine in der Zeit von 1850 – 1930, DGW, Band 4, 1996, S. 24
1901
Dudweiler hat einschließlich Herrensohr, Jägersfreude und Fischbach rd. 20.000 Einwohner.
1901
Bau des Schlachthofs an der heutigen Schlachthofstraße und Einstellung eines Tierarztes.
24.07.1901
In Dudweiler wird ein neuer Friedhof am Ende der Neuweiler Straße angelegt. Der alte Friedhof in der Winterbach (Parkgelände) wird geschlossen.
Arend/Künzer, Von den Beerdigungsbräuchen und den Dudweiler Friedhöfen, DGW, Band 6, 2000, S. 86
16.11.1901
Der Straßenbahnbau durch das Sulzbachtal ist fertiggestellt und die erste Straßenbahn (Linie 6) kann die Strecke St. Johann – Jägersfreude – Dudweiler – Sulzbach – Friedrichsthal eröffnen. Am gleichen Tag wird das Straßenbahndepot in der Hauptstraße von Jägersfreude seiner Bestimmung übergeben.
Arend, Die Entwicklung des Straßenbahnverkehrs im Sulzbachtal, DGW, Band 5, 1998, S. 44
15.12.1901
In Herrensohr wird die katholische Notkirche St. Marien eingeweiht.
1902
Der Turn- und Sportverein (TUS) Herrensohr 1902 wird gegründet.
1902
In der Grube Dudweiler werden zwanzig Flöze bis zu einer Tiefe von 410 m abgebaut.
1903
An der Sellostraße in Jägersfreude wird ein neuer Friedhof angelegt.
1903
Gründung des Bierverlages und Getränkevertriebs Heinrich Armbrust in der Saarbrücker Straße 297 bis 299.
Jakobs, Armbrust – 100 Jahre Getränketradition in Dudweiler, Band 12 DGW, S. 14
08.05.1903
Der Gründer der Eisengießerei Schulde, Wilhelm Schulde, ist im Alter von 74 Jahren verstorben.
Jakobs, Die Dudweiler Eisengießerei Wilhelm Schulde, Band 16 DGW, 2020, S. 25
01.07.1903
Das neu gebaute Gaswerk am Herrensohrer Weg nimmt seinen Betrieb auf. Der Bau war notwendig geworden, weil der Vertrag mit der Firma Schulde über die Gaslieferung für Dudweiler nach 25 Jahren auslief. Die tägliche Gasproduktion betrug 1.250 Kubikmeter und wurde nach und nach auf 4000 Kubikmeter erweitert. Der Gaspreis betrug 0,13 Mark pro Kubikmeter
Hartmann, Dudweiler 977 – 1977, Hrg. Stadt Dudweiler, 1977, S. 43
1905
Baubeginn für die Erweiterung des Dudweiler Rathauses.
1905
Gründung des Verschönerungsvereins Dudweiler.
Schabert, Dudweiler Vereine in der Zeit von 1850 – 1930, DGW, Band 4, 1996, S. 24
1905
Bau des Hausmeisterhauses, mit vier Gefängniszellen im Untergeschoss, hinter dem Dudweiler Rathaus.
Sauer, Das Hausmeisterhaus, Band 14 DGW, 2016, S. 138
1906
Erlass eines Ortsstatuts über die Straßenreinigung.
1906
Bau des evangelischen Pfarrhauses in der Rembornstraße in Herrensohr.
1906
Bau des katholischen Pfarrhauses Herrensohr in der Karlstraße neben der Kirche.
1906
Der Kaufmann und Bierverleger Jakob Weber baut auf der Flitsch ein repräsentatives Wohnhaus, das im Volksmund nur "Webers Schlössje" genannt wird.
08.07.1906
Gründung des Allgemeinen Turnvereins Dudweiler – ATVD – im Wege des Zusammenschlusses des Turnvereins Dudweiler von 1882 und des Turn- und Spielclubs Dudweiler von 1900 (um 1910 trat auch der Turnerbund Dudweiler dem ATVD bei).
Schabert, Dudweiler Vereine in der Zeit von 1850 – 1930, DGW, Band 4, 1996, S. 24
1907
Das Dudweiler Rathaus erhält einen Turm und einen Erweiterungsanbau (linke Seite). Die Kosten betragen 70.000 Reichsmark, verantwortlich für den Neubau ist Architekt Sturm. Im 1. Stock des Neubaus wird auch eine Dienstwohnung für den Bürgermeister und seine Familie eingerichtet.
Helmut Sauer, Dudweiler Denkmäler – Rathaus, DGW Band 14, 2016, S.132
1907
Bau einer Einsegnungshalle auf dem neuen Dudweiler Friedhof.
1907
Bau der Bergwerksdirektorenvilla am Gegenortschacht.
Zimmer, Von der Teufelsbrücke zum Brennenden Berg, DGW, Band 9, 2006, S. 40
1908
Das Schiff der alten Kirche in Dudweiler wird abgerissen, weil der Platz für den Neubau einer Schule gebraucht wird. Der Alte Turm der Kirche bleibt stehen. Gleichzeitig Baubeginn für die neue Schule (Turmschule).
1908
Einrichtung einer Sonderschule für schwach begabte Kinder.
1908
Der Verschönerungsverein von Dudweiler bringt in der Klamm des "Brennenden Berges" eine Gedenktafel über den Besuch von Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1770 an.
23.05.1908
Nachdem Bürgermeister Petermann am 23.05.1908 verstorben ist, wird Jakob Emil Otto Jost zum neuen Bürgermeister von Dudweiler gewählt.
Saam/Schabert, Die Dudweiler Bürgermeister von 1813 – 1992, DGW, Band 3, 1994, S. 6
10.08.1908
Erneut eine schwere Schlagwetterexplosion in der Grube Dudweiler. Fünfzehn Bergleute verloren ihr Leben.
Ruppersberg, 1923, S. 72
1909
Erster Schulunterricht in der neuen 18-klassigen Volksschule (Neues Schulhaus/Turmschule) an dem ehemaligen Kirchplatz für katholische und evangelische Schüler wurde aufgenommen. Außer den Klassenzimmern gibt es noch ein Konferenzzimmer, ein Lehrmittelzimmer, einen Zeichensaal sowie eine Schulküche.
Einrichtung der ersten öffentlichen Badeeinrichtung in Dudweiler (Keller der Turmschule).
Ruppersberg, 1923, S. 146
Groll/Martin/Sauer/Steinmetz, 100 Jahre Turmschule - Schulzeitung zum Jubiläum, Ausgabe 19/2009, S. 15 ff.
1909
Bau eines Postdienstgebäudes in der Saarbrücker Straße.
1909
Bau eines Schulhauses in der Schulstraße in Jägersfreude (Bismarckschule später Mozartschule).
13.09.1909
Beendigung der Bauarbeiten für die Erweiterung der Volksschule Jägersfreude in der Hauptstraße 105. Einweihung erfolgt nach dem Ende der Herbstferien.
1910
Fertigstellung der Villa Micka, Saarbrücker Straße 192. Bauherr ist der Bauunternehmer Heinrich Micka.
1910
Bau der Gaststätte „Brennender Berg“ an der heutigen Sulzbachtalstraße 172, durch den Dudweiler Kaufmann und Bierverleger Johann Weber.
Meier, Markante Häuser und ihre Geschichte Teil 3, Band 7 DGW, 2002, S. 59
1910
Bau des Hauses Strohfus in der Sudstraße 2 (Café Strohfus) durch August Strohfus. Die aufwändige Fassade mit den Fenstern und interessanten Steinmetzarbeiten (Löwen- und Frauenköpfe) wurden an dem Gebäude der Gebr. Sinn in der Saarbrücker Bahnhofstraße (das Haus wurde erweitert) sorgfältig abgebaut und in dem neuen Haus in Dudweiler wieder eingebaut.
Zimmer, Die Sudstraße in Dudweiler, Band 11 DGW, 2010, S. 68
30.01.1910
Einweihung der evangelischen Kirche in der Johannesstraße in Herrensohr durch Generalsuperintendent Dr. Umbeck.
Förderverein der Kreuzkirche Herrensohr e. V. (Hrsg.), Kreuzkirche Herrensohr - Chronik - Stand Juni 2016
September 1910
In Dudweiler wird das erste Kino eröffnet. Unter dem Namen „Central Theater“ gaben die Brüder Valentin und Hermann Maul im Nebenzimmer des Gasthauses Wwe. Georg Maul in der Provinzialstraße (heute Saarbrücker Str. 235 Apotheke Klein am Markt) eine erste Filmvorführung.
Arend, Die Lichtspieltheater von Dudweiler ..., Band 7, 2002, S. 65
1911
Verpachtung des Gaswerks an die Gasanstalt Betriebsgesellschaft in Berlin für 10 Jahre.
Hartmann, Dudweiler 977 – 1977, Hrg. Stadt Dudweiler, 1977, S. 42
1912
Das jährliche Bergfest, das im Juni auf dem Bergfestplatz beim Gegenortschacht stattfand wird nicht mehr gefeiert. Das gesparte Geld wird von der Grubenverwaltung in die Familienkasse für Bergleute eingezahlt. Die Bergfeste wurden von der Arbeitgeberseite veranstaltet und waren bei den Bergleuten und ihren Familien sehr beliebt. Nach dem vormittäglichen Kirchgang gab es auf dem Festplatz Freibier, Essen, Zigarren, Musik der Bergkapelle mit Tanz und Kinderbelustigung. Die Ochsen für die Rindfleischsuppe mit Reis wurden Tage zuvor feierlich herausgeputzt und durch das Dorf geführt.
Ruth, Bergmannsuniformen an der Saar, 1986, S. 119
Zimmer, Von der Teufelsbrücke zum Brennenden Berg, DGW Band 9, 2006, S. 40, 52 f.
12.01.1912
Bei der Reichstagswahl fallen in Dudweiler 3.056 Stimmen auf das Zentrum, 2.127 Stimmen auf die Nationalliberale Partei und 305 Stimmen auf die Sozialdemokratische Partei.
Juni 1912
Gründung des Sportvereines „Hansa“.
Schabert, Dudweiler Vereine in der Zeit von 1850 – 1930, DGW, Band 4, 1996, S. 24
1913
In Dudweiler bestehen 10 Jugendvereine (3 nationale, 3 katholische, 3 evangelische und 1 sonstiger).
Bildung des Windthorstbundes in Dudweiler (Jugendorganisation der Zentrumspartei)
1913
Bau des Wohn- und Geschäftshauses der Firma Getränke Armbrust sowie dem zugehörigen Ökonomiegebäude in der Saarbrücker Straße 297 - 299.
Jakobs, Armbrust – 100 Jahre Getränketradition in Dudweiler, DGW, Heft 12, 2012, S. 14 ff.
28.07.1914
Beginn des Ersten Weltkrieges.
1914 – 1918
Während der Kriegszeit wird in der Bismarckschule (Mozartschule) in Jägersfreude ein Lazarett für verwundete Soldaten eingerichtet.
1915
Die Jahre des 1. Weltkrieges sind durch kriegsbedingte Maßnahmen geprägt. Die Verknappung der Grundnahrungsmittel führt ab 1915 zu Massenspeisungen (Kochküchen). Die Gemeinde kauft Lebensmittel ein und bietet sie im Kleinverkauf an. Weiterhin schaffte die Gemeinde 20 Milchkühe an. Die gerechte Verteilung der Milch an Kinder und Kranke wurde durch Ausgabe von Milchkarten geregelt.
1915
Gegenüber der Turmschule wird ein neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Dudweiler gebaut.
1916
Baubeginn des Albertschachtes in der Albertstraße. Die Abteufarbeiten werden später wegen den Kriegswirren unterbrochen.
Kalender 2021 der Dudweiler Geschichtswerkstatt
1916
Bau des Schlafhauses in der Albertstraße.
1918
In der Bürgermeisterei Dudweiler zählt man 86 Schulklassen, in denen 4.625 Schulkinder unterrichtet werden.
1918
Zwischen 6000 und 7000 Männer aus Dudweiler wurden währen des Krieges zum Militärdienst eingezogen, von diesen sind 536 gefallen.
11.11.1918
Durch den Waffenstillstand von Compiègne endete der Erste Weltkrieg. Dies bedeutete auch das Ende des Deutschen Kaiserreichs. In Dudweiler bildete sich ein eigenmächtig eingesetzter Arbeiter- und Soldatenrat, der das Rathaus und den Schlachthof besetzt.
22.11.1918
Französische Truppen besetzen Dudweiler und beenden die Herrschaft des Arbeiter- und Soldatenrats.
Ruppersberg 1923, S. 100
1919
Wegen der großen Wohnungsnot richten die Gemeinden Dudweiler und Sulzbach ein gemeinsames Mieteinigungsamt ein. Für Neubauten werden Baukostenzuschüsse gezahlt.
1919
Die Eisen- und Blechanstalt Jenewein und Gapp (JEGA) eröffnen in der Bahnhofstraße 61 ihren neuen Betrieb.
Arend, Ehrenbürger der Stadt Dudweiler, DGW, Band 9, 2006, S. 5
19.01.1919
Nach Einführung des allgemeinen Wahlrechts bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung erhielten die Sozialdemokraten in Dudweiler 6.112 Stimmen, das Zentrum 2 745 und die Demokraten mit der Deutschen Volkspartei 1.542 Stimmen. Es ist das erste Mal, dass auch Frauen wählen dürfen.
24.06.1919
Einführung des Achtstundentages bei den saarländischen Gruben.
Dehemm in Kaltnaggisch. 2006. S. 47
Oktober 1919
In Dudweiler kommt es zu erheblichen Plünderungen, besonders die Geschäftshäuser Levy (später Ochse, EMA, Kaufland) und Tröger sind betroffen.
Ruppersberg, 1923, S. 99
1920
Gründung der Metzgerei Schwamm in St. Arnual durch Eugen Schwamm.
Jakobs, Schwamm, eine Erfolgsgeschichte aus Dudweiler, Band 13 DGW, S. 47
1920
Die Sitzungen des Gemeinderats werden für öffentlich erklärt. Der Bergmann Helfgen wird zum Gemeindevorsteher und Johann Heinrich Wunn zum Stellvertreter gewählt.
1920
Der Betrieb des Gaswerkes wird wieder von der Gemeinde Dudweiler übernommen.
1920
Bau des Hansastadions (später Jahnsportplatz) am Hofweg wird fertiggestellt.
1920
Das katholische Vereinshaus in Herrensohr wird gebaut.
10.01.1920
Das Saarland wird für fünfzehn Jahre unter die Verwaltung des Völkerbundes gestellt. Die vom Völkerbund eingesetzte Regierungskommission des Saarlandes löst die bisherige französische Militärverwaltung ab.
11.07.1920
In Dudweiler findet die erste Gemeinderatswahl nach dem Ersten Weltkrieg statt.
1921
Die Gemeinde zahlt für die von Prof. Albert Ruppersberg erarbeitete „Geschichte der Gemeinde Dudweiler“ ein Honorar von 3.000 RM gegen Übergabe der Rechte.
24.07.1921
Oskar Hellbrück, Mitglied des Dudweiler Gemeinderates, kommt bei der Probefahrt eines Schienentriebwagens mit Propellerantrieb in Russland ums Leben. Er war Mitglied einer deutschen Delegation auf einem Gewerkschaftskongress in Moskau. Zusammen mit sechs weiteren Verunglückten wurde er in der Nekropole an der Kremlmauer, dem russischen Ehrenfriedhof bestattet.
Jakobs, Warum ein Dudweiler Bürger an der Kremlmauer begraben wurde?, Band 16 DGW, S. 54
1922
Bartlin Schöpflin (später Sämann) gründet eine Rostwurstbraterei mit eigener Wurstproduktion.
Jakobs, Schöpflin – Alles dreht sich um die Wurst, DGW, Heft 12, 2012, S. 5 ff.
1922
In der Ostbahn-Siedlung im Norden Dudweilers werden von der Grubenverwaltung drei Beamten-Doppelhäuser gebaut.
Zimmer, Die Ostbahn, Band 8 DGW, 2004, S.6
1923
Bau einer Domanialschule durch die französische Verwaltung in der Hauptstraße 83 in Jägersfreude.
1923
Auf dem Dudweiler Rathaus wird die erste elektrische Feuerwehrsirene installiert.
05.02.1923 - 15.05.1923
Großer Bergarbeiterstreik im Saarland. 70.000 Bergmänner fordern bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld. Der Streik bringt große Not in die Familien.
21.09.1923
Gründung des Verkehrsvereins Dudweiler. Gründungsmitglieder sind: Bürgermeister Otto Jost, Max Tholl, Heinrich Jenewein, Peter Marx, Leo Brenner, Arthur Unterkeller, Adolf Brenner, Johann Schwemmle, Paul Jenewein und Peter Kaster.
Marian, Dudweiler 977-1977, S. 103
November 1923
Die ersten Gebäude in Dudweiler werden mit elektrischem Strom versorgt. Anfangs erhalten nur die Hauptstraßen ein Verteilungsnetz. Die Umspannanlage wird auf dem Bauhof hinter dem Markt gebaut.
Hartmann, Dudweiler 977-1977, S. 44
Ostern 1924
Die „Französische Domanialschule“ (später Mühlenschule) an der Saarbrücker Straße nimmt den Schulbetrieb auf. Sie befindet sich im Eigentum der französischen Grubenverwaltung.
Arend/Krajewski, Die französischen Dominialschulen in der Völkerbundszeit, DGW, Band 11, 2010, S. 28
10.08.1924
Einweihung des Freibades an der St. Ingberter Straße.
Stephan, Freibad Dudweiler, Band 11 DGW, 2010, S. 6
1924
Aufstellung und Einweihung des Marktbrunnens.
1924
Die Um- und Erweiterungsarbeiten am katholischen Pfarrhaus St. Marien in Dudweiler sind abgeschlossen.
Rausch, Geschichte der katholischen Pfarrei Dudweiler an der Saar, Saarbrücken., 1923
1925
Fischbach wird aus der Bürgermeisterei Dudweiler gelöst.
Kügler, Fischbach 1845, seine Besitzverhältnisse und die ersten Bewohner des Tales, DGW, Band 8, 2004, S. 103
1925
Neubau der Dudweiler Zeitung in der Saarbrücker Straße 292 durch Arthur Unterkeller.
Kootz/Jurecka, Die Dudweiler Zeitung, DGW, Band 2, 1991, S. 61
1925
Baubeginn der Siedlung Wilhelmshöhe.
13.09.1925
Die SPD Herrensohr und die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) Herrensohr errichten im Herrensohrer Wald neben der Grühlingsstraße ein Denkmal zu Ehren von Friedrich-Ebert.
Heinz, Zur Geschichte des Friedrich-Ebert-Denkmals in Herrensohr, DGW, Band 2, 1991, S. 76
06.06.1926
Einweihung des Kriegerdenkmals in der Saarbrücker Straße. Das Denkmal wurde gebaut nach den Plänen von Bauamtsleiter Heinrich Otto, die Statue eines knieenden Mannes wurde von dem Saarbrücker Künstler A. Kuhn geschaffen.
Sauer, Dudweiler Denkmäler - Teil 1: Denkmal Kriegerdenkmal, DGW, Heft 12, 2012, S. 76
1927
In den Ortsteilen Herrensohr und Jägersfreude werden auf der Petrusschule und der Bismarckschule elektrische Feuerwehrsirenen installiert.
1927
Das Feuerwehrgerätehaus an der Turmschule wird durch einen Steigerturm erweitert.
1927
Die Bauarbeiten an der Siedlung auf dem Kitten (Brennender-Berg-Straße, Farrenwiesstraße, Kittenbergstraße, Alaunbergstraße) beginnen.
1927
Bau von zwei sogenannten „Lungenhäusern“ direkt neben dem Schwimmbad. Die Häuser verfügen über acht Wohnungen mit Küche und Bad und sind für lungenkranke Bergleute gedacht.
[akobs, Sauer, Wahl, Straßenlexikon – Dudweiler –Herrensohr – Jägersfreude, S. 46
27.07.1927
Anlage eines Turn- und Sportplatzes, verbunden mit der Einweihung eines Turnerheimes mit Jugendherberge durch den Allgemeinen Turnverein Dudweiler - ATVD – auf dem Kitten.
Biehl, Die Geschichte der Alten Villa auf dem Kitten, DGW, Band 7, 2002, S. 99
01.07.1928
Nach der Pensionierung von Otto Jost wird Artur Jost von der Regierungskommission des Saargebietes als neuer Bürgermeister von Dudweiler eingesetzt. Die Dienstwohnung der bisherigen Bürgermeister im Rathaus wird zu Büros umgebaut. Der neue Bürgermeister wohnt in „Wunne Schlössje“ in der Bahnhofstraße 66.
Saam/Schabert, Die Dudweiler Bürgermeister von 1813 – 1992, DGW, Band 3, 1994, S. 6
05.10.1928
Einweihung der katholischen Kirche St. Hubertus in Jägersfreude.
22.06.-23.06.1929
An diesen Tagen feiert die Freiwillige Feuerwehr Dudweiler in Verbindung mit dem 18. Verbandstag der Feuerwehren des Kreises Saarbrücken ihr 60-jähriges Bestehen
1930
Das frühere Gasthaus Schneider-Luckenbill in der Saarbrücker Straße wird um- und ausgebaut und erhält eine mit roten Klinkersteinen verzierte Fassade. In dem Haus wird dann die Conditorei Möller eröffnet (später Café Schönenberger, Café Weber, Deutsche Bank und Papier Meiser). Die besonders gestaltete Fassade wird später in die saarländische Denkmalliste aufgenommen.
Sauer, Dudweiler Denkmäler - Teil 1: Denkmal Conditorei Möller, DGW, Heft 12, 2012, S. 74
1930
Reinhold Hartmann gründet in Dudweiler das erste Mietwagenunternehmen.
1930
Ausbau des bereits im Jahre 1791 gebauten, aber inzwischen versandetem Weiher, bei der Wiesenstraße durch Karl Huber und einige Helfer. Seitdem trägt er seinen Namen „Huberweiher“.
Jakobs/Sauer/Wahl, Straßenlexikon Dudweiler-Herrensohr, Jägersfreude, 2017, DGW, S. 165
1930
Wegen großer Wohnungsnot in Dudweiler werden Auf den Kitten drei Steinbaracken (die Kittenbaracken) gebaut.
01.05.1930
Erste Kinovorstellung in Herrensohr im Saal des Gasthauses Kiefer-Fey in der Karlstraße. Der Kinobetrieb wird jedoch schon am 1. Juli 1934 wieder eingestellt.
Arend, Die Lichtspieltheater von Dudweiler ....., Band 7 DGW, 2002, S. 65
09.11.1930
Einweihung des evangelischen Gemeindehauses „Am Neuhauser Weg“.
Arend/Saam, Die Geschichte des evangelischen Gemeindehauses, DGW, Band 7, 2002, S. 37
1931
Die Gemeinde verkauft ein Grundstück von 128 Ar auf dem Kitten an die Schützengesellschaft Dudweiler.
1931
Bau einer Freilichtbühne auf der Anhöhe neben der Waldstraße. Der „Unterhaltungsclub Einigkeit“ gibt mit seiner Laienspielgruppe niveauvolle und vielfältige Theater- und Operettenaufführungen. Im Jahre 1936 werden die Aufführungen eingestellt, weil sie nicht in das Konzept der neuen Machthaber passen.
Arend, Der U. C. Einigkeit – und die Geschichte mit der Freilichtbühne, Band 8 DGW, S. 53
1931
Gründung der Firma Edmund Schankola, Autoreparaturen in der Rathausstraße Dudweiler. Später Alter Stadtweg, St. Ingberter Straße und Gärtnerstraße.
05.03.1931
Die Kreissparkasse Saarbrücken eröffnet in Herrensohr eine Filiale.
1933
Es werden die ersten beiden motorisierte Feuerlöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Dudweiler angeschafft. Es handelte sich hierbei um zwei Daimler-Benz Feuerwehr-Mannschaftswagen mit 10 bzw. 19 Sitzen und den notwendigen Löschgeräten.
1933
Bau einer öffentlichen Bedürfnisanstalt in der Beethovenstraße am Dudweiler Markt.
1934
Gründung der Gemeindebücherei Dudweiler. Standort ist die alte Schule am Neuhauser Weg. 1937 übernimmt Dipl. Bibliothekar Johannes Brinkmann die Leitung, die er 40 Jahre innehatte.
Sämann, Vom Bücherschrank zum Bürgerhaus, Band 4 DGW, 1996, S. 8
15.08.1934
Eröffnung des neuen Herrensohrer Kinos im Gasthaus „Schlösschen“ durch Rudolf Wunn.
Arend, Die Lichtspieltheater von Dudweiler..., Band 7 DGW, 2002, S. 65
13.01.1935
Nach einem heftig geführten Wahlkampf stimmen 90,7 % der Saarländer für eine Vereinigung mit Deutschland. In Folge dieser Abstimmung verlassen Tausende Hitlergegner aus Angst vor Repressalien der Nationalsozialisten das Land und flüchten nach Frankreich und in andere Länder.
Hoffmann/Schon, Politische Schicksale Anfang der dreißiger Jahre in Dudweiler, DGW, Band 1, 1989, S. 75
Linsmayer (Hrsg.), Der 13. Januar – Die Saar im Brennpunkt der Geschichte, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken Band 1, 2005 – vgl. dort insbesondere den Beitrag: Stationen der „Heimkehr“. – mit der Kamera in Dudweiler unterwegs (1933-1935), S. 131 ff. – mit Fotos aus dem Nachlass des Dudweiler Lehrers Julius Walter (seit 1907 Lehrer in Dudweiler), vgl. dort S. 129
Jurecka, Zeugnisse jüdischer Menschen in Dudweiler, DGW, Band 3, 1994, S. 87
Sauer/Pitz, Eine Dudweiler Familie in der Emigration, 1935-1946, DGW, Band 13, 2014, S.86
Januar 1935
Auf der kleinen Grünanlage Ecke Freiheitstraße/Schlachthofstraße wird die sogenannte „Befreiungseiche“ gepflanzt. In Wirklichkeit handelt es sich allerdings um eine Esche.
Jakobs/Sauer/Wahl, Straßenlexikon Dudweiler – Herrensohr – Jägersfreude, 2017, DGW, S. 76
01.03.1935
Das Saarland wird laut Verfügung des Völkerbundes in das Deutsche Reich eingegliedert. Ab sofort gilt die Deutsche Reichsmark als einziges Zahlungsmittel. Gegen eine Zahlung von 900 Millionen Goldfranken erwirbt das Deutsche Reich die Saargruben wieder zurück.
Wikipedia – Saargebiet – abgerufen am 15.11.2020
09.04.1935
Nachdem Bürgermeister Jost am 01.03.1935 in den vorgezogenen Ruhestand versetzt wurde, wird Dr. Karl Oskar Erich Eugen Schiefer mit der kommissarischen Verwaltung von Dudweiler beauftragt. Durch die Verordnung vom 31.07.1935 wird die deutsche Gemeindeordnung auch für Dudweiler wirksam: Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern müssen von einem hauptamtlichen Bürgermeister geleitet werden; der Gemeinderat ist nur noch beratend tätig, die Mitglieder des Gemeinderates werden nicht mehr gewählt, sondern auf sechs Jahre als „Ehrenbeamte“ berufen. Am 18.10.1935 wird Dr. Schiefer dann als offizieller Bürgermeister eingesetzt.
Saam/Schabert, Die Dudweiler Bürgermeister von 1813 – 1992, DGW, Band 3, 1994, S. 6
Oktober 1935
Eröffnung des Union Theater (UT) (später Lidl und Kopier-Center-Pirrot). Das Kino ist sehr aufwändig ausgestattet, hat sogar einen Orchestergraben und eine große Bühne. Im Saal finden 650 Besucher Platz.[1]
[1] Arend, Die Lichtspieltheater von Dudweiler ....., Band 7 DGW, 2002, S. 65
1935 - 1936
Auflösung bzw. "Gleichschaltung" der Dudweiler Vereine. Die Sportvereine werden im "Verband für Leibesübungen" zusammengefasst.
31.07.1936
Die Gemeinde Dudweiler erhält durch den Reichskommissar für das Saarland das Recht, ein eigenes Wappen zu führen. Das Wappen besteht aus dem Schild mit Schildrand und zeigt auf blauem Grund einen aufrechtstehenden, nach links gewendeten silbernen Löwen mit roter Zunge, roten Krallen und mit einer goldenen Krone. In der rechten Vorderpranke hat der Löwe einen goldenen Schlägel geschultert.
1936
Bau der Verbindungsstraße Dudweiler Scheidt (jetzige Beethovenstraße – „die Autobahn“) – in erster Linie für die Zwecke der Below-Kaserne (heute Universitätscampus).
1936
Anlegung eines Parkgeländes mit Tiergehege an der St. Ingberter Straße im Bereich des früheren Gemeindefriedhofs.
1936
Einweihung der Evangelischen Segenskirche, Jägersfreude, Kirchweg.
1936
Eröffnung des Kinos „Scala Lichtspiele“ in der Saarbrücker Straße 267. Dazu wurde der ehemalige Festsaal des „Nassauer Hofes“ umgebaut.
Arend, Die Lichtspieltheater von Dudweiler ....., Band 7 DGW, 2002, S. 65
Januar 1937
Die Metzgerei Schwamm verlagert ihren Betrieb nach Dudweiler und erwirbt die Metzgerei Gewehr in der Bahnhofstraße 1.
Jakobs, Schwamm, eine Erfolgsgeschichte aus Dudweiler, Band 13 DGW, S. 47
1938
Bau von Luftschutzbunkern für die Zivilbevölkerung in Dudweiler parallel zum Bau des Westwalles (insbesondere im Bereich des Brennenden Berges).
Meier, Der historische Felsenkeller bei der Glück-Auf-Apotheke in Dudweiler, DGW, Band 10, 2008, S. 67
02.03.1938
Verkauf des Eschberger Hofes an die Stadt Saarbrücken.
Ballas, Verkauf des Eschberger Hofes an die Stadt Saarbrücken, DGW, Band 11, 2010, S. 50
09.05.1938
Nachdem sich die Herrensohrer Katholiken drei Jahrzehnte mit einer Holzkirche begnügen mussten wird die neu gebaute Kirche St. Marien – Herrensohr durch Weihbischof Fuchs eingeweiht.
Hartwich, Dehemm in Kaltnaggisch, 2006, S. 22 und103
23.05.1938
Baubeginn eines HJ-Heimes an der Beethovenstraße – später Festhalle bzw, Sporthalle des ASC Dudweiler.
Arend, Vom HJ-Heim zur Sport- und Festhalle, DGW, Band 10, 2008, S. 5
01.09.1939
Beginn des Zweiten Weltkrieges
03.09.1939
Die Ortsteile Herrensohr und Jägersfreude sowie einige Straßenzüge in Dudweiler (Rote Zone) werden infolge des Kriegsausbruchs von der Zivilbevölkerung geräumt. Die meisten von ihnen werden nach Thüringen evakuiert. Von der Evakuierung sind 4299 Einwohner betroffen.
1939
Vereinzelte Bombenabwürfe im Ortsbereich, insbesondere in Herrensohr und Jägersfreude.
Arend, Kriegsgefangenschaft in Dudweiler, DGW, Band 3, 1994, S. 93
19.09.1939
Nach einem Luftkampf mit zwei französischen Flugzeugen bei Dudweiler stürzte eine deutsche Jagdmaschine (Messerschmidt Me 109) in den Hang des Gehlenbergs, wobei der Pilot ums Leben kam.
Flugzeugabstürze Zweiter Weltkrieg im Saarland - Stefan Reuter, Saarbrücken
06.08.1940
Die Rückkehr der evakuierten Einwohner und die Wiederbesiedlung der geräumten Roten Zone beginnt.
28./29.08.1942
In dieser Nacht wurde bei einem Bombenangriff auf Saarbrücken ein zweimotoriger Hampden-Bomber mit neuseeländischer Besatzung von der Flak abgeschossen und stürzte in Jägersfreude in einem
Gartengelände zwischen den Wohnhäusern zu Boden (Blechhammerstraße - Im Werk). Alle vier Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.
Flugzeugabstürze Zweiter Weltkrieg im Saarland - Stefan Reuter, Saarbrücken
19.04.1944
Jakob Welter, ein Widerstandskämpfer aus Dudweiler, wird in Stuttgart von den Nazis hingerichtet.
Kiefer, Jakob Welter – Widerstandskämpfer aus Dudweiler, 1994
06.06.1944
Invasion der alliierten Truppen in der Normandie. Danach kommt es in Dudweiler zu vermehrten Bombenangriffen.[1]
[1] Im Archiv geblättert: Abdruck eines beim Luftangriff am 13. Januar 1945 abgeworfenen alliierten Flugblattes, DGW, Band 5, 1998, S. 118
Zimmer, Meine Schulzeit in Dudweiler, DGW, Band 12, 2012, S. 34 ff.
16.07.1944
Bei einem Bombenangriff am 16.07.1944 werden 24 Häuser und die katholische Kirche in Herrensohr fast völlig zerstört, 22 Einwohner von Herrensohr kamen dabei ums Leben.
Hartwich, Dehemm in Kaltnaggisch, 2006, S.103
31.07.1944
Absturz eines amerikanischen Bombers in das Gelände des früheren Friedhofs zwischen der evangelischen Christuskirche und der katholischen Kirche St. Marien. An beiden Kirchen, am Krankenhaus und an vielen Wohnhäusern gibt es erhebliche Schäden.
Meier, Der historische Felsenkeller bei der Glück-Auf-Apotheke in Dudweiler, DGW, Band 10, 2008, S. 67
15.09.1944
Durch die Kriegseinwirkungen muss die Kohleförderung auf der Grube Camphausen eingestellt werden. Eine Notbelegschaft bedient die Ventilatoren und Pumpen. Ende November wird auch die Förderung in Hirschbach und Jägersfreude stillgelegt.
Saam, Dudweiler 977-1977, S. 368
20.03.1945
Einmarsch der amerikanischen Truppen in Dudweiler beendet die Kriegshandlungen in unserer Region.
Jurecka, Dudweiler Zeitzeugen erinnern sich an die Endphase des 2. Weltkrieges, DGW, Band 6, 2000, S. 107
Wagner, Die letzten Kriegsmonate und die unmittelbare Nachkriegszeit in Dudweiler, DGW, Band 11, 2010, S. 102
21.03.1945
Die nationalsozialistische Gemeindeverwaltung wird durch die Besatzungstruppen aufgelöst.
08.05.1945
Durch die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht endet der Zweite Weltkrieg. Die Gemeinde Dudweiler hat im Krieg 745 Tote zu beklagen
12.05.1945
Der Verwaltungsamtmann Friedrich Müller wird mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Gemeinde Dudweiler beauftragt. Seine Amtszeit endet schon am 30.06.1945.
01.07.1945
Der Kommunist August Hey, der erst am 29. Mai 1945, nach mehrjährigem Aufenthalt im Gefängnis und im KZ Dachau, nach Dudweiler zurückkam, wird von den amerikanischen Besatzungsbehörden als Bürgermeister eingesetzt. Da er ein Gegner der politischen und wirtschaftlichen Abtrennung von Deutschland ist, wird er Anfang April 1946 durch die neue französische Militärverwaltung abgesetzt. Am 16.07.1947 wird er sogar mit seiner Familie aus dem Saarland ausgewiesen und zieht nach Schwenningen im Schwarzwald.
Saam/Schabert, Die Dudweiler Bürgermeister 1813 – 1992, DGW, Band 3, 1994, S. 6 ff.
10.07.1945
Französische Besatzungstruppen lösen die amerikanischen Truppen ab.
Jakobs, Dudweiler in den Nachkriegsjahren – Teil 1, Band 15 DGW, 2018, S. 38
September 1945
Die Dudweiler Kinos dürfen wieder öffnen.
01.10.1945
Der reguläre Schulbetrieb nach dem Krieg wird in Dudweiler wieder aufgenommen.
[akobs, Dudweiler in den Nachkriegsjahren – Teil 1, Band 15 DGW, 2018, S. 38
1946
Die Firma Hans Leffer GmbH wird gegründet. Hans Leffer erwirbt die Fabrikanlagen der Firma Ernst Heckel im Tierbachtal.
Wagner, Die Geschichte der Dudweiler Firma „Stahl- und Apparatebau Hans Leffer GmbH & Co KG“, DGW, Heft 14, S. 5
27.05.1946
Das Regierungspräsidium Saar setzt mit Einverständnis der französischen Militärregierung Ernst Richard Rauch als Bürgermeister von Dudweiler ein. Rauch, der gelernte Elektriker, musste nach der Volksabstimmung von 1935 das Saarland verlassen und emigrierte mit seiner Ehefrau nach Frankreich. Nach dem Krieg war er zunächst Gewerkschaftssekretär in Friedrichsthal.
15.09.1946
Im Saarland finden die ersten Kommunalwahlen nach dem Krieg statt. Die CVP erhält in Dudweiler 51,4 % der Stimmen und erringt 14 von 27 Gemeinderatssitzen. Ein für Dudweiler überraschendes Ergebnis, da bisher immer die Kommunistische Partei die Oberhand hatte.
29.09.1946
In seiner Sitzung vom 29.09.1946 wählt der neue Gemeinderat August Rech (CVP) zum Bürgermeister. Der bisherige Amtsinhaber wird neuer Verwaltungschef in Völklingen. August Rech, ein gläubiger Katholik, ist Rektor an der Petrusschule und Leiter des Kirchenchores St. Marien Herrensohr. Als Kirchenvorstandsmitglied kümmert er sich dort um die Finanzen und ist maßgeblich am Wiederaufbau der zerstörten katholischen Kirche in Herrensohr beteiligt. Er wird als Patriarch im positiven Sinne beschrieben, korrekt, mitunter streng, aber immer gerecht. Er wird in der ganzen Gemeinde sehr geachtet.
Saam/Schabert, Die Dudweiler Bürgermeister 1813 – 1992, DGW, Band 3, 1994, S. 6 ff
22.12.1946
Zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz wird eine Grenze eingerichtet.
05.10.1947
Die Saarländer wählen eine Verfassunggebende Versammlung.
Ergebnis der Wahl: CVP 51,2 %, SPS 32,8 %, KPS 8,4 %, DPS 7,6 % (Wahlbeteiligung: 95,7 %). Damit haben sich 91,6 % der Wähler für die drei Parteien entschieden, die den wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich und die Autonomie befürworten (nur die KP ist dagegen). Dieses Votum wird als Zustimmung des Volkes zur Präambel der Verfassung gewertet, die somit auf demokratischem Wege zustande gekommen sei - obwohl die Wahl vorher nicht als Referendum über die Annahme der Verfassung deklariert wurde.
Saar-Nostalgie, Zeittafel, abgerufen am 18.11.2020
01.11.1947
Nach Beseitigung der Kriegsschäden wird die evangelische Christuskirche wieder ihrer Bestimmung übergeben.
Kliebenstein, Dudweiler 977-1977, S. 83
08.11.1947
Die Verfassung wird durch die Verfassunggebende Versammlung (die später zum Landtag wird) verabschiedet. Das Saarland wird ein (teil-)autonomer Staat mit parlamentarischem Regierungssystem. In der Präambel zur Verfassung werden die Unabhängigkeit der Saar von Deutschland und ihr wirtschaftlicher Anschluss an Frankreich festgelegt. Der Französischen Republik obliegen die Auslandsvertretung und die Verteidigung des Landes, das dadurch faktisch zu einem französischen Protektorat wird. Auch die dem Saarland zugestandene innere politische Autonomie wird in Wirklichkeit begrenzt sein, denn seine Innenpolitik wird (besonders in den ersten Jahren) von den Franzosen beeinflusst und kontrolliert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Saar-Regierung nichts unternimmt, was gegen die französischen Interessen im Saarland verstößt. Man kann also von einer Teilautonomie unter französischer Aufsicht sprechen.
Saar-Nostalgie, Zeittafel, abgerufen am 18.11.2020
22.12.1947
Der Französische Franc wird als offizielles Zahlungsmittel im Saarland eingeführt.
1947
Das Feuerwehrgerätehaus an der Turmschule wurde durch eine neue Fahrzeughalle erweitert und der im Krieg beschädigte Schlauchtrockenturm wurde ebenfalls erneuert.
01.01.1948
Die französische Militärregierung wird in ein Hochkommissariat umgeändert. Die französische Regierung bestellt den bisherigen Militärgouverneur Gilbert Grandval zum Hohen Kommissar für das Saarland.
01.04.1948
Das Saarland wird in das französische Zollgebiet mit einbezogen. Mit diesem Tag an können im Saarland plötzlich jede Menge Waren gekauft werden. Dadurch werden die Lebensbedingungen stark verbessert.
15.05.1948
Die Saarländer können frei nach Frankreich einreisen.
20.06.1948
In den drei westlichen Besatzungszonen von Deutschland wird die DM eingeführt.
15.07.1948
Die Saarländer erhalten eine eigene Staatsangehörigkeit (Sarrois), die zwar in Frankreich aber nicht international anerkannt wird.
Sommer 1948
Die Turmschule kann nach Abzug der französischen Soldaten (die hatten dort ihr Quartier genommen) wieder für den Schulunterricht genutzt werden. Da auch die Marktschule repariert wurde, kann auch dort der Schulunterricht wieder aufgenommen werden. Dadurch entspannt sich die Situation für die Dudweiler Schulkinder erheblich.
15.11.1948
Die Universität des Saarlandes wird gegründet und eröffnet auf dem Gelände der ehemaligen Below-Kaserne ihren Lehrbetrieb.
28.11.1948
Pastor Peter Theis aus Hühnerfeld gründet einen Ketteler-Verein. Er ist benannt nach dem katholischen Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler und hat das Ziel, preisgünstige Wohneigenheime zu bauen. Die Bauwilligen errichten gemeinsam mehrere Häuser gleicher Bauart, meist Ein- oder Zweifamilienhäuser. Sie werden gebaut mit einem hohen Anteil an Eigenleistungen. Die ersten dieser Häuser entstehen in Dudweiler am Pfaffenkopf und in der Rentrischer Straße.
1949
Der ASC mietet von der Gemeinde die Festhalle an der Beethovenstraße um sie als Sporthalle zu nutzen. Die Halle wird zukünftig auch für den Schulsport genutzt.
1949
Der Löschzug Jägersfreude erhält ein neues Feuerwehrgerätehaus auf dem Schulhof der Mozartschule.
1949
Im Saarland werden die neuen Kfz-Kennzeichen OE eingeführt. Bis zum 30.06.1949 dürfen auch noch die bisherigen Kennzeichen SA benutzt werden.
1949
In Herrensohr beginnen die Aufräumarbeiten an der stark beschädigten kath. Pfarrkirche St. Marien, sie wurde durch einen Bombenangriff am 16. Juli 1944 fast völlig zerstört.
1949
Am Marktplatz baut der Einzelhändler Philipp Jung ein großes Geschäftshaus an der Stelle, wo früher das Gemüsegeschäft „Eppe Scheuer“ stand.
11.03.1949
Der Gemeinderat legt neue Preise für die Warmbadeanlage in der Turmschule fest. Das Wannenbad kostet 40 Franken, die Einzelbrause 30 Franken und die Reihenbrause 15 Franken. Kriegsbeschädigte, Rentner und Kinder zahlen weniger.
Stadtarchiv Sbr. Gemeinde Dudweiler, Nr. 975
27.03.1949
Gemeinderatswahlen in Dudweiler. Sie brachten folgendes Ergebnis:
Wahlberechtigt: 18.134
Abgegebene Stimmen 16309 = 89,9 %
Gültige Stimmen 14.879 = 91,2 %
1. Christliche Volkspartei (CVP) 5.935 = 39,9 % = 12 Sitze
2. Sozialdemokr. Partei Saar (SPS) 5.568 = 37,4 % = 12 Sitze
3. Kommunistische Partei Saar (KP) 2.482 = 16,7 % = 5 Sitze
4. Demokratische Partei Saar (DPS) 894 = 6,0 % = 1 Sitz
Aufzeichnungen aus dem Lebensbereich der Großgemeinde Dudweiler 1959
06.04.1949
In der Gemeinderatssitzung vom 6. April 1949 verabschiedet sich Bürgermeister August Rech (CVP) in den Ruhestand. Für die Nachfolge kandidieren Johann Pitz von der SPS und Heinrich Jenewein von der CVP. Mit 17 : 12 Stimmen gewinnt Johann Pitz die Wahl zum neuen Bürgermeister von Dudweiler. Erster Beigeordneter wird Fritz Nickolay von der KP, zweiter Beigeordneter wird Heinrich Jenewein von der CVP und dritter Beigeordneter Wilhelm Jung von der CVP.
Pitz ist gelernter Buchbinder und Schriftsetzer, war Soldat im Ersten Weltkrieg und danach Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung „Volksstimme“. Von 1919 bis 1920 und 1923 bis 1935 saß er für die SPD im Dudweiler Gemeinderat. 1935 musste er vor den Nationalsozialisten fliehen und emigrierte mit seiner Familie nach Frankreich. Am 30.10.1945 kehrte die Familie wieder nach Dudweiler zurück und er wurde Chefredakteur der „Volksstimme“.
Stadtarchiv Sbr. Gemeinde Dudweiler, Nr. 975
Saam/Schabert, Die Dudweiler Bürgermeister 1813 – 1992, DGW, Band 3, 1994, S. 6 ff.
Saam, Johann Pitz – ein Leben für Freiheit, Frieden, Soziale Gerechtigkeit, DGW, Band 2, 1991, S. 69
Sauer/Pitz, Eine Dudweiler Familie in der Emigration, 1935-1946, DGW, Band 13, 2014, S.86
23.05.1949
Gründung der Bundesrepublik Deutschland.
29.05.1949
Grundsteinlegung für den Aufbau der zerstörten Kirche St. Marien Herrensohr.
16.06.1949
Umzug der kath. Mädchenschule von der Mühlenschule in die Marktschule. Es wurde eine Handarbeitslehrerin eingestellt, dadurch erhielten die drei oberen Klassen wieder Koch- und Haushaltsunterricht. Im Durchschnitt waren 53 Kinder in einer Klasse. Geld für die Instandsetzung der Schule und der Möbel war leider nicht vorhanden. Die Gemeinde stellte die Bücher für die Kinder von Gefallenen, Vermissten und deren Witwen sowie anderen Notleidenden.
Chronik Mädchenschule
07.06.1949
Die Reparaturarbeiten an der Ev. Christuskirche sind abgeschlossen. Der Turmhahn wird, nachdem er wiederhergestellt wurde, wieder an seinem Platz angebracht.
Sommer 1949
Der Gemeinderat beschließt die Aufnahme eines langfristigen Kredits über 24 Millionen Franken bei der Kreissparkasse, damit die Arbeiten am Gemeindewasserwerk in Scheidt fortgeführt werden können.
28.08.1949
Die Freiwillige Feuerwehr Dudweiler feiert ihr 80-jähriges Bestehen.
August 1949
Der Plan für die Ortserweiterung in Dudweiler Süd wird im Gemeinderat vorgestellt. Der Gemeindebauleiter erläutert den Ratsmitgliedern den Bebauungsplan, worauf dieser Plan einstimmig angenommen wird.
In der gleichen Sitzung wird auch die Anschaffung eines Sprengwagens für den Bauhof genehmigt. Da, außer den Hauptdurchgangsstraßen, fast alle anderen unbefestigt sind, entstehen in den Sommermonaten immer erhebliche Staubbelastungen. Aus diesem Grund fährt dann regelmäßig der Sprengwagen, der 3000 Liter Wasser an Bord hat, durch die Straßen um sie mit Wasser zu besprühen.
15.09.1949
Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
07.10.1949
Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) wird gegründet.